„Die Boheme“ auf der Bühne Baden
Klassisch – modern erzählt
Zum 100. Todestag von Giacomo Puccini brachte Intendant Michael Lakner seine Oper „Die Boheme“ auf die Bühne des Stadttheaters Baden. Gesungen wird in deutscher Sprache und die Handlung in das Paris von Heute versetzt. Der Dichter Rudolf (Alexandru Badea) schreibt seine Werke auf einem Laptop, sein Freund und Maler Marcel (Gezim Berisha) fertigt abstrakte Gemälde an, das Bühnenbild von Manfred Waba zeigt ein großzügiges Loft mit Blick auf den Eifelturm.
Michael Lakner hat die tragische Liebesgeschichte von der einfachen Näherin Mimi und dem bettelarmen Dichter Rudolf im Künstlermilieu der Bohème trotz allem sehr klassisch inszeniert. In der Hauptrolle der Mimi erntet die mazedonisch-australische Sopranistin Ivana Zdravkova (u.a. Preisträgerin beim Rohrauer Haydn-Wettbewerb) viel verdienten Beifall. Auch Cornelia Horak als Marcels flatterhafter Geliebten Musette setzt sich stimmlich bestens in Szene, bei den Herren kommt vor allem Gezim Berisha als Marcel gut über die Rampe.
Michael Zehetner am Pult des Orchesters der Bühne Baden lässt die Klänge erfrischend, wenn auch mitunter etwas forsch, in den Theatersaal, für das Ballett der Bühne bleibt in dieser Oper wenig Raum um sich zu präsentieren – schade. Das Publikum lässt Die Boheme, trotz des tragischen Ausganges, nach dem Schlussapplaus beschwingt zurück.
Michael Stenzel
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