Ein Schlagabtausch wie in einem Boxkampf

Fotos: Bettina Frenzel

„Play Strindberg“ im Stadttheater Mödling

 

Friedrich Dürrenmatt hat „Play Strindberg“ als Komödie geschrieben. Die Vorlage dazu lieferte August Strindberg mit dem Klassiker „Totentanz“, der Mutter aller modernen Ehedramen. Bei den boshaften, gemeinen Dialogen der beiden Eheleute bleibt aber das Lachen nur zu oft im Halse stecken. Dürrenmatt unterteilte das Spiel nicht in Akte und Szenen, sondern wie in einem Boxkampf in 12 Runden. Dazu passend inszenierte Babett Arens das Stück in der Mitte des Zuschauerraumes als Gefängnisring in den die Akteure jede „Runde“ neu einsteigen.

 

 

Alice (Vanessa Payer Kumar) und Edgar (Thomas Kamper) sind seit 25 Jahren verheiratet und leben abgeschieden auf einer Insel. Die Kinder sind außer Haus, ihr Leben ist nur noch ein einziger Schlagabtausch und dreht sich immer wieder im Kreis um die Schuld an der eigenen Unzufriedenheit. Liebe, Hass und Absurdität findet dabei Raum, dazu Schauspieler die die Tragik dieser Ehe unverfälscht dem Publikum nahebringen. Ein packender Theaterabend, weit entfernt vom gängigen Komödien-Klischee.

 

 

 

Michael Stenzel

 

 

 


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