„Rain Man“ im Stadttheater Mödling
Autismus als Lernprogramm
Eine Theateradaption des Filmklassikers „Rain Man“ aus dem Jahre 1988 (ausgezeichnet mit vier Oscars) ist ein schwieriges Unterfangen. Immerhin gelangt man da in den direkten Vergleich zu Schauspielgrößen wie Dustin Hoffman und Tom Cruise. Felix Metzner hat es gewagt und die Bühnenversion von Dan Gordon im Stadttheater Mödling inszeniert – und er hat damit gewonnen. Ein berührender, nachdenklicher Abend den man vor allem den Hauptdarstellern Leopold Selinger (Raymond Babbit) und Phillip Stix (Charly Babbit) zu verdanken hat. In diesem Drama geht es um die Begegnung von Charly – dem Autoverkäufer - und seinem autistischem Bruder Raymond nach dem Tod ihres Vaters. Auf einem Roadtrip von Ohio nach Kalifornien müssen die ungleichen Brüder lernen ihre völlig verschiedenen Sichtweisen auf die Welt zu vereinen.
Der Rest des Ensembles bemüht sich redlich die beiden Hauptprotagonisten zu unterstützen. Hervorzuheben ist auch noch das nüchtern-kühle aber passende Bühnenbild mit Videoinstallationen und sparsamen Requisiten von Marcus Ganser. Fazit: Ein gelungener Theaterabend, absolut empfehlenswert. Noch bis 25. Februar an ausgewählten Spieltagen.
Michael Stenzel
Kommentar schreiben